Teilnehmer eines OSC-Selbstverteidigungskurses trainierten mit Dummys
Wie das geschehen kann, weiß Trainer Erich Figge, der seit mehr als 30 Jahren Kinder, Frauen und Senioren in Selbstverteidigung unterrichtet. „Leider kommt es immer häufiger vor, dass Menschen Opfer von Gewalt werden und da gilt es sich zu schützen", erklärt der lizensierte Trainer, der die Kurse beim Vellmarer Traditionsverein anbietet. Von mitgeführten Waffen wie Schreckschusspistolen, Pfefferspray oder Elektroschockern hält er nichts. Einfachste Mittel wie Zeitungen oder ein Regenschirm können so effektiv eingesetzt werden, dass man sich damit sehr gut wehren kann, meint Figge.
„Ich habe diesen Kurs besucht, weil ich als Frau abends schon nicht mehr furchtlos nach draußen gehen kann", sagt eine Kursteilnehmerin, die anonym bleiben möchte. „Es ist doch nicht normal, dass Frauen ständig gefährdet sind, Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungskräfte im Einsatz für die Mitmenschen körperlich bedroht oder gar angegriffen werden.
Da bleibt doch nur noch die Selbstverteidigung, damit man nicht wegen eines Handys oder ein paar Euro Überfallen wird, erklärt die Teilnehmerin. Eines weiß sie genau: „Durch das Training habe ich mehr Selbstbewusstsein bekommen und in Zukunft werde ich noch aufmerksamer sein".
Ähnlich sehen es auch andere Kursteilnehmer, die durch das Erlernte jetzt selbstsicherer geworden sind, wie Volker Gundlach es formuliert. Dazu gehört es auch, im Training einen Dummy zu attackieren, der als Sparringspartner jede Menge Schläge und Tritte auszuhalten hat.
Von Werner Brandau
Veröffentlicht: 25.03.2018