2:2 hilft keinem weiter
Verbandsliga: Reserven von Baunatal und Vellmar treten weiter auf der StelleKassel. Für die Moral beider U23-Mannschaften war das 2:2 (2:0)-Unentschieden womöglich gut. Der gastgebende KSV Baunatal musste lange in doppelter Unterzahl auskommen und behauptete sich dennoch, während der OSC Vellmar trotz Rückstands nie aufsteckte und in der Nachspielzeit ausglich. Im Abstiegskampf der Fußball-Verbandsliga weiterhelfen wird der Punktgewinn beiden Kontrahenten allerdings kaum. Folgerichtig sprachen beide Trainer später von zwei verlorenen Zählern.
Lange tat sich im Derby wenig. Der OSC zeigte anfangs mehr Initiative, während der KSV mit Florian Heussner und Serhat Bingül als defensivstarken Sechsern auf Konter lauerte. Meist wurden jene vom spielfreudigen Antonio Bravo Sanchez eingeleitet.
Den ersten Rückschlag mussten die Baunataler in der 32. Minute hinnehmen. Innenverteidiger Felix Schäfer, zuvor nach einem von ihm selbst verübten heftigen Foul leicht angeschlagen und womöglich davon noch etwas benommen, zog im Zweikampf mit Jungho Ahn die Notbremse und sah Rot.
Die Gäste wussten mit dem Übergewicht jedoch nichts anzufangen und luden die Platzherren zweimal zum Konter ein. Beim ersten setzte sich Außenverteidiger Marvin Diehl durch und platzierte den Ball im langen Eck (39.), beim zweiten vollendete Ture Ott (44.). Später musste Baunatals Serhat Bingül, vor der Winterpause noch im Trikot des OSC, mit Gelb-Rot ebenfalls vom Feld (52.). Aber erst André Schnell mit feinem Schuss glückte der Anschlusstreffer (74.) für Vellmar. Nachdem den Gastgebern bei einigen Gegenstößen die Konsequenz gefehlt hatte, traf Niklas Leck in der Nachspielzeit per Kopf zum Ausgleich (90.+2).
„Eigentlich hätten wir hier heute gewinnen müssen. Aber wir sind vorn einfach nicht schnell genug und haben keinen, der die Bälle gegen die zu acht hinten drin stehenden Baunataler verwerten kann", musste sich OSC-Trainer Rainer Rethemeier trotz der Aufholjagd schließlich begnügen.
Gemischte Gefühle empfand auch sein Gegenüber. „Es ist aller Ehren wert, dass wir unsere Führung in Unterzahl so lange gehalten haben", stellte Bernd Bilsing das Positive heraus. Negativ urteilte er über den Unparteiischen Pascal Immig aus Bad Sooden-Allendorf. „So lange nachspielen zu lassen, war nicht in Ordnung. Und bei den Platzverweisen hat ihm das Fingerspitzengefühl gefehlt."
Von Wolfgang Bauscher