Hessenliga: OSC feiert nach 3:3 gegen Fernwald größten Erfolg der Klubgeschichte
Vellmar. Die Hessenliga-Fußballer des OSC Vellmar machten ihren größten Erfolg perfekt: Mit dem 3:3 (1:2)-Unentschieden auf eigenem Platz gegen den FSV Fernwald behauptete die Mannschaft von Trainer Mario Deppe Rang zwei und wurde Vizemeister.
Hatte Deppe vor zwei Wochen nach dem Heimauftritt gegen Kickers Offenbach II noch die Vermutung, seine Elf strebe den zweiten Platz nicht mit der gebotenen Leidenschaft an, so belehrte sie ihn diesmal eines Besseren. Zweimal lag sie durch Baris Odabas (22.) und Raffael Szymanski (29.) hinten, zweimal kam sie durch Marius Ehlert (27.) und Dominik Lohne (44.) zurück. Mehrmals parierte Schlussmann Hannes Peschutter schon vor der Pause prächtig und zeichnete sich auch nach dem Wechsel noch einige Male aus.
Die Weichen zum Vellmarer Sieg schienen geebnet, als der überragende Ehlert, der ebenso wie Pavo Susilovic seinen letzten Einsatz für den OSC bestritt, nach einer Ecke des eingewechselten Jonas Kaczenski völlig freistehend sogar die Führung erzielte (57.). „Ich habe vorher die etwas gewagte Prognose abgegeben, dass ich passend zu meinem letzten Spiel zwei Buden mache. Immerhin hatte ich bis heute erst dreimal getroffen", freute sich der wegen seiner Masterarbeit nach München ziehende Student.
Weil die Platzherren dann aber schludrig mit ihren Chancen umgingen, versäumten sie die Entscheidung und kassierten durch einen gefühlvollen Schlenzer des nur 1,70 Meter großen Dennis Weinecker (87.), der mit dem 1,98-Meter-Hünen Raffael Szymanski ein ungleiches Sturmduo bildete, noch den Ausgleich zum 3:3-Endstand.
Der Feierlaune des OSC tat dies keinen Abbruch. Nur wenige Sekunden dauerte es nach dem Schlusspfiff, ehe Mario Deppe durch Dennis Schanze und den erstmals nach seinem Mittelfußbruch wieder auf der Bank sitzenden Torhüter Tobias Orth eine üppige Bierdusche verabreicht bekam. Der Trainer ertrug es mit Gelassenheit, während seine Spieler die Vizemeisterschaft ausgelassen bejubelten.
Aufgeräumte Stimmung herrschte schließlich auch im proppenvollen Klubhaus, wo sich Mannschaft, Offizielle und Anhänger zur Abschlussfeier einfanden und der zu Recht stolze Mario Deppe das Saisonfazit zog: „Gemessen an unseren Möglichkeiten ist Platz zwei sensationell. Dazu standen wir nach dem siebten Spieltag nie schlechter als auf Rang vier, stellen den zweitbesten Angriff, sind die beste Heimmannschaft und Dritter der Fair-Play-Tabelle."
Zudem scheinen die Weichen für die kommende Spielzeit gestellt. Moritz Meuser kommt vom KSV Hessen, Stefan Matzenmiller von den A-Junioren der Löwen. Dazu kehrt André Schnell vom SC Paderborn zurück. Sie sollen die Abgänge kompensieren.
Von Wolfgang Bauscher