Traumtor und Kung Fu
Verbandsligist OSC Vellmar II verliert nach Doppelschlag 1:2 gegen SchwalmstadtVellmar. „Heute war der FCS mit dem Hammer wieder da." So besangen die Verbandsliga-Fußballer des 1. FC Schwalmstadt nach dem Schlusspfiff den 2:1 (0:1)-Erfolg beim OSC Vellmar II. Vor 170 Zuschauern besiegelte ein Doppelschlag des Tabellenzweiten innerhalb von drei Minuten die Niederlage der U 23 des OSC.
Vermutlich wäre die besonders in der ersten Hälfte hochklassig geführte Partie anders verlaufen, wenn Vellmar seinerseits ein Doppelschlag gelungen wäre. Die Chancen waren dafür da. Zunächst zimmerte Nasuf Zukorlic in seinem ersten Einsatz nach einem Bänderriss den Ball nach Vorarbeit von Felix Bredow aus 20 Metern halbrechter Position in den Winkel (25.). „Ich habe selbst nicht damit gerechnet, dass der Ball so einschlägt", sagte der Torschütze.
Dann drehte sich Bredow um seinen Gegenspieler und zog aus 18 Metern ab. Doch Gäste-Torwart Sacir Nikocevic lenkte den Ball noch mit den Fingerspitzen zur Ecke (27.). Zwischen den beiden Möglichkeiten hatte der OSC allerdings Glück, dass die Schwälmer in Person von Nico Langhans und Fabian Seck nach zwei Ecken jeweils nur das Aluminium trafen (26.).
Mit einem an Kung Fu erinnernden Ausfallschritt beförderte Patrick Herpe den Ball dann zum vermeintlichen 1:1 über die Linie (44.). Schiedsrichter Michael Wilhelm gab zunächst das Tor, erkannte es dann aber in Absprache mit seinem Assistenten doch wegen Herpes gefährlichen Spiels nicht an. Womit zwei Akteure genannt sind, die laut OSC-Trainer Rainer Rethemeier die Partie zugunsten der Gäste entschieden. Der Unparteiische und der FCS-Torjäger. „Zum Schiedsrichter sage ich besser nichts", meinte Rethemeier. „Das würde sonst teuer werden. Und Herpe hat ständig provoziert. Vor dem 1:1 ist er außerdem dem am Boden liegenden Florian Steinhauer auf dem Kopf getreten."
In der angesprochenen Szene flankte Herpe auf Tobias Frommann - 1:1 (57.). Peter Liebermann gelang mit einem Freistoß aus 18 Metern das Siegtor (60.). Die Seck-Brüder hätten danach erhöhen können, doch Fabian (72., 77.) und Ricardo (88., 90.+1) vergaben. „Entscheidend war die Halbzeitansprache", sagte Gäste-Trainer Christoph Keim. „In der ersten Hälfte haben wir viel zu statisch gespielt."
Von Sebastian A. Reichert